Kritische Gedanken zur Hormontherapie

Follikelhormone und Gelbkörperhormone bewirken im Zusammenspiel mit Hormonen des Zwischenhirns das Zustandekommen des individuellen weiblichen Zyklus.
Jede Frau hat ihren eigenen, persönlichen Rhythmus, der ihr hilft das richtige Maß in ihrem Verhalten zu finden (Kraft, Einfühlsamkeit, Hingabe, Selbstbestimmung, Willenskraft, Individualität).

Seit den fünfziger Jahren, also seit drei Frauengenerationen werden synthetische Hormone hergestellt und vor allem in Form der Antibabypille an Frauen auf der ganzen Welt verteilt. Weiters werden Hormone bei der Behandlung von Zyklusstörungen, Menopausebeschwerden, Osteoporose, Endometriose, PCO-Syndrom, Krebserkrankung u. a. m. verordnet.
Durch hormonelle Behandlungsmethoden werden die körperlichen Symptome einer Krankheit gelindert, was primär erwünscht ist. Dahinter verborgene Störungsmuster, die eigentlichen Ursachen der Erkrankung, werden dadurch nicht behoben, der Heilungsprozess wird blockiert.
Oberflächlich scheint alles in Ordnung zu sein, allerdings ist die eigentliche Krankheit unterdrückt und kann sich auf einer tieferen Ebene ausbreiten. Nicht selten entwickeln sich mit der Zeit andere, neue organische oder psychische Krankheiten.

Hormonbehandlung wirkt also nie ursächlich, sondern immer nur symptomatisch und wird dem ganzheitlichen Heilungsanspruch in keiner Weise gerecht.

Die Möglichkeit der hormonellen Geburtenregelung hat die Stellung der Frau in der modernen Gesellschaft grundlegend verändert.
Die Antibabypille ist nicht mehr wegzudenken. Freilich hat, wie so oft, auch diese Errungenschaft ihre Kehrseite.

Rezepte für die Pille werden zu oft und unüberlegt ausgestellt.
Vor allem ist vielen Frauen und besonders den noch sehr jungen nicht bewusst, dass sie täglich ein hochwirksames, nebenwirkungsreiches Medikament einnehmen.

Das weibliche Hormonsystem ist von Natur aus sehr leicht beeinflussbar und passt sich dabei den Herausforderungen des „Frauseins“ entsprechend an. Dadurch unterscheidet sich die Frau maßgeblich vom Mann.
In der Pubertät entwickelt sich ein rhythmischer Zyklus, der individuell auf jede Frau fein abgestimmt ist. Das Follikelhormon (Östrogen) und das Gelbkörperhormon (Progesteron) sind die Regulatoren in diesem System, welches sehr komplex funktioniert. Beide Hormone sind eng verbunden mit der Wirkung der Botenstoffe im Gehirn. Wohlbefinden und Ausgeglichenheit sind das Ergebnis eines gesunden Hormonhaushaltes.
Von Natur aus können sich Frauen leichter anpassen, was bedeutet, dass sie flexibler aber auch labiler sind. Dies beruht auf dem fein ausgewogenen Regulationsmechanismus des weiblichen Systems.

Die Pille erzeugt einen rein funktionellen Rhythmus, die eigene Hormonproduktion wird unterdrückt.
Einerseits verstärken die konstanten Follikelhormone die Belastbarkeit, andererseits können die Gelbkörperhormone der Pille eine Depression auslösen.
Feineinstellungen sind in unserem Hormonsystem nicht mehr möglich.

Frauen erleiden dadurch den Verlust des Eigenrhythmus und unterwerfen sich einem Kontrollmechanismus. Dadurch verlieren sie an Eigenständigkeit.

Da immer mehr jüngere Frauen die Pille nehmen, hat das einen großen Einfluss auf deren Persönlichkeitsentfaltung. Ihr eigenständiger Rhythmus kommt nie zur Entwicklung, dadurch werden Selbsterfahrungsprozesse eingeschränkt.
Das führt unwillkürlich zu Verunsicherung und mangelhafter Konfliktfähigkeit dieser Frauen.

Angststörungen und Panikattacken sind oft die Folge.
Depressive Erkrankungen sind bei Frauen vor der Menopause viel häufiger als bei Männern.

Man kann sagen, dass die Pille der Frau einerseits mehr Macht in der Gesellschaft verleiht, andererseits kommt es aber durch diese zu einer Bemächtigung über das Weibliche.

Das (Selbst)Bild der modernen Frau verlangt von ihr, immer „alles unter Kontrolle“ zu haben. Das führt zu Überforderung, wodurch sie ihren eigenen, individuellen Anforderungen nicht mehr gerecht werden kann.
Andere Frauen lassen sich auf Kontrolle ein und leben nach den Erwartungen der anderen (Chef, Mann, Kinder) oder opfern sich für irgendeinen Auftrag auf.
Dabei überschätzen sie meist ihre Energiereserven, leben in ständiger Hingabe und werden mehr und mehr ausgelaugt.

Die Stellung der Frau in der modernen Gesellschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert.

Die hormonelle Empfängnisverhütung ist eindeutig die „bequemste“ aber auch die ungesündeste.

Egal ob leichte oder starke Pille, Pflaster, Spirale, Kristalle oder Injektionen alle paar Monate, das Wesentliche bei der hormonellen Empfängnisverhütung ist immer die Unterdrückung des Eigenrythmus des weiblichen Organismus.

Alternative Verhütung sollte immer hormonfrei sein, obwohl diese leider meist unsicherer, aber viel besser verträglich ist mit dem Grundprinzip des Lebens. Empfehlenswert sind Fruchtbarkeitscomputer zur Messung der täglichen Hormonkonzentration im Urin, dadurch übernimmt „Frau“ mehr Selbstverantwortung. Ihre Apotheke informiert sie gerne.


Hormontherapie und Nebenwirkungen


Direkt:

Leberbelastung

Thromboembolie (Herzinfarkt, Gehirndurchblutungsstörung)

Krampfadern

Gewichtzunahme und Ödeme

Ãœbelkeit, Erbrechen

Kopfschmerzen, Migräne

Brustkrebsauslösende Wirkung

Brustschmerzen, funktionelle Knotenbildung

Libidoverlust

Psychische Störungen, Depression, Verstimmung

Vaginale Pilzinfektionen

Harnwegsinfekte


Indirekt:

Zyklusstörungen: ausbleiben der Regel und des Eisprungs, Schmerzhafte Blutungen, Zwischenblutungen

Unfruchtbarkeit

Prämenstruelles Syndrom

Ovarielle Zysten, PCO-Syndrom

Verstärkte Wechselbeschwerden

Schilddrüsenfunktionsstörungen über Rückkopplungsmechanismen im Zwischenhirn

Krebserkrankung im Allgemeinen


Langzeitnebenwirkung

Es ist anzunehmen, dass die jahrzehntelange Unterdrückung des eigenen Regulationsmechanismus (Pille) zu noch ungeklärten Nebenwirkungen auf nachfolgende Generationen führen kann.
Es treten gehäuft primäre Zyklusstörungen bei jungen Mädchen auf, andererseits gibt es mehr Männer mit unfruchtbaren Spermien.

In der Problematik der Unfruchtbarkeit erwäge ich einen Zusammenhang mit der übermäßigen, oft unkontrolliert durchgeführten Hormontherapie der letzten Jahrzehnte. Es gibt nachweislich Unterlagen über solche Auswirkungen durch die Pilleneinnahme in ihrer Pionierzeit. Aus Mangel an Erfahrung hat man damals eine extrem hohe Östrogenmenge eingesetzt.


Hormontherapie in Ausnahmesituationen

Wenn möglich, sollte hormonelle Therapie so eingesetzt werden, dass natürliche Körperprozesse unterstützt und nicht gehemmt oder blockiert werden.

Bei längerem Ausbleiben der Regelblutung, wenn homöopathische Behandlung nicht angreift, kurzzeitige Auslösung einer Blutung mit Hormonen, anschließend wieder homöopathische Therapie.
Nach operativer Eierstockentfernung oder Funktionsausfall nach Bestrahlung bei Frauen vor der Menopause, kurzzeitige Substitution und anschliessend homöopathische Therapie.
Rezeptorblockade bei Carcinomtherapie. Hierbei auftretende Nebenwirkungen können homöopathisch behandelt werden!
Endometriose und Klimakterium, bei starken Beschwerden und nicht wirksamer homöopathischer Therapie.
Hormonelle Verhütung bei Frauen, die sich bewusst für diese Methode entscheiden.
Hormonelle Verhütung bei Frauen, denen kein ausreichendes Koordinationsvermögen für alternative Methoden zumutbar ist.
Bei unerfülltem Kinderwunsch, nach vorrausgegangener homöopathischer Behandlung, speziell bei primärer Amenorrhoe.


Alle Vorgänge im weiblichen Organismus können durch Hormontherapie massgeblich beeinflusst oder gestört werden.

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